Sonntag, 20. Februar 2011

Wenn das Leben zu einem Korridor wird…

Genieße dein Leben.
Lebe jede Minute so, als wäre es deine Letzte.
Lache so oft wie es geht.
Gehe Umwege auf deinem Lebensweg, mache verrückte Sachen um den Spaß am Leben nicht zu verlernen.
Blicke nach links und nach rechts und sehe die Möglichkeiten, die dir dieses Leben bietet -

Doch was ist, wenn das alles plötzlich nicht mehr geht?
Wenn man auf einmal nicht mehr lachen kann?
Verrückt zu sein vergessen hat?
Wenn sich der eigene Lebensweg in einen langen Korridor verwandelt,
an denen die Türen seitlich verschlossen bleiben?
Sie sogar aus unserem Blickwinkel verschwinden?
Wir die Tür am Ende des Ganges nicht mehr sehen können,
sondern nur noch die Kühle der Wände spüren?

Dann beginnt man durch den Gang zu laufen. Immer schneller und schneller. Das Herz schlägt. Das Gefühl für die Geschwindigkeit verfliegt. Alles um einen herum verschwindet. Die Umgebung nimmt man nicht mehr wahr.
Man läuft. Immer weiter. Ziel ist, das Ende des Korridors zu erreichen. Das Ende dieser Beengtheit.
Man rennt weg!
Vor den Ängsten, den Problemen, den Schicksalen, den Streitereien, den lauten Worten, dem Gefühl nicht verstanden zu werden – alleine zu sein.

Der Lauf und die Länge des Gangs nehmen kein Ende. Man fragt sich: Was nun?
Man stoppt. Die Tränen laufen. Man blickt zu Boden. Die Erschöpfung erreicht uns. Die Trauer holt uns ein –

Wer kennt das nicht?
Wenn plötzlich der Alltag und die Realität schneller sind als die eigenen Träume und die eigene Kraft?
Wenn um uns auf einmal alles zerbricht?
Man am Boden ist und nicht mehr aufstehen möchte und kann?

Doch dann, ein Blick nach oben -  

[ NOTAUSGANG ]

Nicht nur in Gebäuden finden wir in jedem Korridor einen Notausgang, aus dem wir entfliehen können wenn irgendetwas passiert, sei es bei einem  Brand oder einer Notsituation.
Auch auf unserem Lebensweg befinden sich Notausgänge – auch wenn sich unser Leben durch Ängste & Probleme in einen engen und schmalen Gang verwandelt hat.
Wir können aus ihm herausbrechen. Ihm wieder entfliehen. Flüchten!
Notausgänge -
Sie lassen uns in die Freiheit.
Sie geben uns die Luft zum Atmen wieder &
Sie lassen unsere Tränen wieder trocknen.
Wir können in diesen Ausgängen lange Zeit verweilen, sie nutzen um nachzudenken und neuen Mut zu schöpfen. Solange, bis wir uns wieder stark für den Restweg durch den schmalen Korridor fühlen.
Doch was ist, wenn wir diese Notausgänge nicht finden?
Wie das weiße Männchen auf den grünen Notausgangschildern uns den Weg zu einem Notausgang zeigt, zeigen auch Freunde uns Ausgänge und Fluchtmöglichkeiten, aus den Gängen die uns beengen und uns die Luft zum Atmen nehmen.

Notausgänge gibt es überall! 

Ist es die Musik in die wir uns flüchten, wenn uns etwas bedrückt?
Ist es ein Lied, das uns von unseren Sorgen befreit?
Gibt uns ein Buch wieder Kraft das Ende des Korridors zu entdecken?
Hilft uns das Schreiben wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und sich vom Boden aufzurichten?
Oder sind es gar die Gespräche mit unseren Mitmenschen die es schaffen, den engen Gang zu erweitern und ihn sogar verschwinden zu lassen um wieder in die Freiheit zu gelangen – zurück auf unseren befreiten Lebensweg?


Was sind Eure Notausgänge im Leben?