Mittwoch, 20. April 2011

Die nachdenkliche Last die sich "Ich" nennt

Gespräche mit lieben Menschen, wundervolle Filme und ein ereignisreiches Wochenende haben mich in letzter Zeit sehr zum Nachdenken gebracht.
Es hat mich sogar in vielen Momenten komplett eingenommen, sodass ich mich oft dabei ertappt habe, mit meinen Gedanken in einer anderen Welt zu schwelgen und die Umwelt um mich herum gar nicht mehr wahrzunehmen.

Nachdenken ist an sich doch eigentlich was Schönes, oder?
Ich denke gerne an die Momente zurück, wo ich einfach in meinem gemütlichen Bett lag, meinen Lieblingsliedern gelauscht und einfach nachgedacht habe

        über meine Lieben, meinen Alltag, meine Zukunft, über mich.

Köpfhörer rein. Musik an. Welt aus.

Oder wenn man gemeinsam in der Sonne liegt, über Lebensziele und –wünsche philosophiert und zusammen über vieles nachdenkt.

Mir fallen beim Nachdenken die Momente des puren Glücks ein, wo ich einfach nur glücklich war und alles Negative und alle Probleme um mich herum in Vergessenheit gerieten.
Ich denke an schöne Erlebnisse mit meinen Freunden. Sei es das gemeinsame Hände halten, die Umarmungen, die geflossenen Tränen nach langen Gesprächen, die Erleichterung danach, wenn wir sie mit Taschentüchern und einem Lachen wieder trocknen konnten oder das Gefühl was man hat, wenn man auf Fotos schaut und merkt, in wie vielen Herzen man in der Zeit einen Platz gefunden hat.   

Doch dann bemerke ich oft, das sich das schöne Nachdenken auch schnell in  Sorgen machen verwandeln kann und dann beginne ich mich zu fragen:

Was ist, wenn mir das alles irgendwann mal genommen wird?
Wenn die lieben Menschen auf einmal nicht mehr da sind?
Wenn wir alle unterschiedliche Lebenswege einschlagen, wo die Anderen keinen Platz mehr haben werden?
Was ist, wenn Momente des Glücks nur noch zur Seltenheit werden?

Was ist einfach, wenn…?

Gestern Abend hat mich eine sehr liebe Freundin gefragt: „Kennst du das? Wenn man sich einfach selber im Weg steht? Wenn man selber die Person ist, die dich an Sachen hindert?“

„Ja – Das kenne ich sehr gut!“, habe ich geantwortet und ich wusste in diesem Moment ganz genau, dass ich mit meiner Antwort nicht alleine bin.
Die größte Mauer, die wir in unserem Lebensweg überwinden müssen, ist unsere eigene erbaute Mauer, die wir uns immer wieder bauen – wir selber!

Wir sind diejenigen, die uns an Sachen hindern.
Wir sind diejenigen, die über Vernunft reden und somit verrückte Sachen nicht ausprobieren!
Wir sind diejenigen, die oft einfach nicht genießen können, weil wir uns mit Zukunftsfragen plagen, anstatt einfach mal im HIER & JETZT zu leben.

Wir stehen uns selber im Weg!

Beim gemeinsamen Nachdenken gestern im Sonnenschein hat mich ein toller Mensch wieder an einen Gedanken von einer sehr weisen Freundin denken lassen, den ich beinahe vergessen hätte.
Sie hat mal gesagt, dass sie ein Vertrauen auf Grund ihres Glaubens hätte, dass sie immer wieder daran erinnern ließ, dass alles in ihrem Leben schon seine Richtigkeit hat. Alle Ereignisse und Schicksale haben einen Grund warum sie passieren und sie habe das große Vertrauen zu Gott, dass doch alles gut werden wird. So wie bei der Kreuzigung Jesus und seiner Auferstehung an Ostern.

Und dieses Vertrauen teile ich mit ihr!

Obwohl ich so gerne träume weiß ich,
dass das Leben nicht immer wie ein Märchen sein kann.
Dass nicht alle Stationen die man im Leben passiert schön sein können.
Dass nicht immer ein Taschentuch nach vergossenen Tränen folgen kann und
Dass mein Prinz nicht auf einem edlen Ross angeritten kommt. :-)

Doch möchte ich das eigentlich?

Nein!

Denn sonst wäre das Leben viel zu langweilig und man könnte die Momente nicht genießen, in denen einem wieder klar wird:
"Es ist doch sonst immer alles gut gegangen, also warum jetzt nicht?"

Genießt die Sonnenstrahlen, die Momente des Glücks und lebt im HIER & JETZT!