Sonntag, 8. Januar 2012

„Kannst du mir bitte eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen?“

Ich glaube, wenn es eine Sache auf der Welt gibt, an die ich mich liebend gern zurückerinnere wenn ich an meine Kindheit denke, dann sind es die damaligen Gute-Nacht-Geschichten-Momente : )

Das waren Momente, in denen ich in meinem Bettchen lag und meine Mami mir die Märchen der Gebrüder Grimm vorlas und ich wohlbehütet und mit einem Lächeln auf den Lippen einschlief.
Ohne jegliche besorgten Gedanken schlief ich schnell ein und betrat meine nächtliche Traumwelt, in der ich dann viele Abenteuer erlebte, von dem Guten aber leider auch manchmal von dem Bösen Bekanntschaft machte und aus der ich meistens mit einem Lächeln auch wieder erwachte.

Kennt ihr sie auch? Diese Gute-Nacht-Geschichten-Momente?
Habt ihr damals auch ihre Bekanntschaft gemacht?
Oder kennt ihr sie immer noch?

Ich kannte sie.
Doch nun – ca. 10 Jahre später gehen mir diese Momente immer mehr verloren. Sie entrinnen mir und jetzt – im neuen Jahr 2012 wünsche ich sie mir mit voller Sehnsucht wieder zurück.
Sie sollen wieder ein Bestandteil meines Lebens werden.
Sie sollen mich wieder mit einem Lächeln einschlafen lassen.
Sie sollen mir neuen Mut für den nächsten Tag bringen.
Sie sollen einfach wieder da sein.

Jedoch lassen Sorgen, Gedanke und sogar Ängste sie nur sehr schwer wieder in mein Leben treten.
Mit voller Wucht stoppen sie Gefühle der Freiheit, der Sicherheit und vor allem der Unbekümmertheit!

Und warum?

Weil dieses Jahr anders werden wird als das Letzte.
Es wird besonders – weil viel Neues auf mich zukommen wird.
Neues vor dem ich noch Angst habe. Von dem ich noch nicht so ganz weiß, ob ich es meistern werde, ob ich es erreichen werden.
Vieles wird sich verändern.
Es wird Verlassen und Neu begonnen.
Es wird sich verabschiedet und neu kennen gelernt.
Es wird sich mit Sicherheit gefreut werden, aber auch Tränen werden ihren Platz finden.

Ich wollte gestern nach langer Zeit wieder eine Gute-Nacht-Geschichte hören.
Ich wollte wieder einen Gute-Nacht-Geschichten-Moment haben.
Einen kurzen Moment das Gefühl von Unbekümmertheit spüren.
Es sollte wieder Präsent sein!
Doch weder das Gefühl noch die Geschichte bekam ich gestern.
Dafür aber eine wichtige Erkenntnis:

Ich bin mir sicher, dass mir keine Geschichte aus der wunderbaren Welt der Literatur mir mein Gefühl der Freiheit und des Unbekümmerten zurückgeben kann.
Denn – nur ich allein kann es.
Ich allein kann mir wieder das Gefühl von Sicherheit und Freiheit zurückholen, indem ich nicht mit Angst und Sorgen auf das Neue zugehe, sondern mit Freude, Optimismus und einem kleinen Schuss „Irgendwie wird es schon laufen!“
Das Gefühl haben mir damals meine Eltern gegeben – Heute können sie und viele liebe andere Menschen um mich herum das auch noch. Doch ich allein bin dafür verantwortlich es anzunehmen und es voll und ganz zu verinnerlichen.
Damals als Kind waren Sorgen was ganz anderes und, für mich zumindest, weit weg. 
Ich lebte in meiner Märchenwelt. 

Ich weiß nicht, was 2012 alles passieren wird.
Ich weiß nicht, ob ich Erfolg haben werde oder ob ich auf meinem Weg doch stolpere.
Ich weiß nicht, ob Gewitterwolken mir meine Sicht auf mein Ziel erschweren werden oder ob doch der Sonnenschein meinen Weg bereichern wird.

Aber ich weiß, dass das Leben nicht stehen bleiben wird. Es wird sich verändern – ja! Aber das tut es ja sowieso ständig! Ob wir es bewusst wahrnehmen oder nicht.
Es wird gelebt werden, in vollen Zügen, denn dafür ist das Leben da!

Du? Es wird schon irgendwie laufen… : )


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