Donnerstag, 23. August 2012

So war das aber nicht geplant – oder hör doch mal auf deinen Bauch!


Entscheidungen gehören zu unserem Leben dazu und an fast jedem Tag unseres Lebens müssen wir einige von ihnen treffen. Was ziehe ich heute an? Was will ich heute essen? Wen will ich heute treffen?
Und wenn man zurückblickt merkt man, dass wir mit ihnen sogar aufwachsen. Je älter wir werden, desto mehr Entscheidungen dürfen wir treffen. Was damals noch unsere Eltern für uns entschieden haben, gehört nun für uns in den Prozess des Erwachsenwerdens mit dazu.
Und der Trend geht sogar weiter: Immer mehr Eltern involvieren ihre Kinder schon in frühen Jahren in Entscheidungen über sie selber mit ein. Mir persönlich gefällt dieser Trend.
Ich wäre gerne damals von meinen Eltern gefragt wurden, welche Hose mir den gefällt und welche ich im Kindergarten gerne tragen möchte. Damit hätte ich bestimmt die ein oder andere Klamottenkatastrophe bei mir noch frühzeitig verhindern können :D!

Da wo man dann Entscheidungen trifft sind Zukunftsplanungen nicht weit entfernt, denn immer da wo man plant müssen auch Entscheidungen getroffen werden.
Was mache ich nach dem Abitur?
Beginne ich jetzt eine Ausbildung oder bewerbe ich mich um einen Studienplatz?
Was würde mich glücklicher machen?
Wo sehe ich mich in der Zukunft?

Und wenn man diese Fragen beantwortet, fängt man im Kopf ganz automatisch an zu planen und ein Film spielt sich in unseren Köpfen ab. Nicht irgendein Film – sondern der ganz persönliche und individuelle Lebensfilm.  Man beginnt zu überlegen, was nach einem bestimmten Ereignis dann passiert und was danach. Man überlegt, wo will man hin, wo wird man landen.  Wie lautet das Ziel, das man erreichen wird?

All‘ das beginnen wir in unseren Köpfen zu planen und somit gestalten wir unseren eigenen Lebensführer.
Dabei gibt es aber, meiner Meinung nach, 2 Gruppen von Menschen:  Die einen haben sich für eine ungefähre Richtung entschieden und lassen nun alles auf sich zukommen. Sie sind offen für alles Neue und freuen sich über jeden Umweg den sie gehen können. Denn jeder Umweg bedeutet eine neue Erfahrung. Sie gehen ihren Weg mit viel Freude, ohne Ängste das Geplante nicht bewältigen zu können.
Und dann gibt es noch die andere Gruppe, zu der ich mich auch zählen würde:
Das sind die Menschen, die ihr ganzes Leben ganz exakt und penibel geplant haben. Sie wissen genau wann sie was wie machen wollen und was dabei am Ende herauskommen sollen. An diesem Plan basteln sie schon ihr ganzes Leben und er wird immer wieder neu gestaltet bis – nun ja, bis er dann vollkommen und perfekt ist. Diese Gruppe von Menschen folgt ihren Plänen dann und sobald etwas anders läuft als geplant, sind sie verunsichert und beginnen an sich selber zu zweifeln. Jedoch liegt es glaube ich in der Natur dieser Gruppe, sich dann wieder aufzuraffen und sich schnellstmöglich einen Plan B zu erstellen, wenn sie den nicht schon in ihrer Planung miteinbezogen haben.

Ich war mir in meinem Leben immer sich, was als nächstes kommen wird. Wie es auf meinem Lebensweg weiter gehen soll und vor allem was mein Traum ist.
Und ich war mir immer sicher, dass ich zutiefst enttäuscht wäre, wenn ich meinem Traum nicht immer näher kommen könnte.
Und dann verlief doch alles ganz anders, als ich es geplant hatte.
Mein großes Ziel ist es, mein Leben so zu gestalten und zu leben, dass es mich glücklich macht. Und dazu gehört auch eine Beschäftigung, eine Arbeit, die mich glücklich macht und mich erfüllt.
Und diese Erfüllung sah ich seit Monaten nur in einer Sache die ich unbedingt machen wollte, ohne zu merken, dass es noch viel mehr und sogar bessere Dinge gibt, die mir Freude machen könnten.

So begann ich auf einmal, monatelang überdachte Planungen in den Hintergrund zu schieben und neue Pläne zu schmieden, die mich mit so viel Begeisterung erfüllten, die ich allerdings zunächst einfach nicht wahrhaben wollte.

Ich glaube die besten Pläne sind die, die man nicht plant. Sondern die, die einfach auftauchen und einem begegnen und völlig einnehmen. Dabei will ich nicht sagen, dass Pläne die man durchzieht nichts Gutes sein können, dennoch weiß ich nun, dass es auch anders gehen und funktionieren kann. Genauso wie man das Leben manchmal nicht planen kann, kann man auch manche Entscheidungen einfach nicht vorplanen.
Und dann passiert es oft, dass auf einmal unser Bauch für uns Entscheidungen trifft und nicht mehr unser Verstand, auf den wir uns doch so oft verlassen haben oder unsere Eltern.
Aber wer sagt nicht, dass die eine oder andere Bauchentscheidung, die vollkommen Richtige für diesen einen Moment sein kann?

Meine nächste Ertappe ist soweit geplant, aber ich kann nicht garantieren, dass ich mich vielleicht doch nicht noch einmal um entscheiden werde. Aber das ist diesmal völlig in Ordnung so, denn manchmal spielt das Leben einfach nicht so, wie wir es geplant haben. Und das ist auch gut so, denn sonst würde dem Leben die vielen Überraschungen vorenthalten werden, die es doch in einer Vielzahl zu bieten hat um den Menschen immer wieder aufs Neue zum Strahlen zu bringen…

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