Sonntag, 8. Januar 2012

„Kannst du mir bitte eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen?“

Ich glaube, wenn es eine Sache auf der Welt gibt, an die ich mich liebend gern zurückerinnere wenn ich an meine Kindheit denke, dann sind es die damaligen Gute-Nacht-Geschichten-Momente : )

Das waren Momente, in denen ich in meinem Bettchen lag und meine Mami mir die Märchen der Gebrüder Grimm vorlas und ich wohlbehütet und mit einem Lächeln auf den Lippen einschlief.
Ohne jegliche besorgten Gedanken schlief ich schnell ein und betrat meine nächtliche Traumwelt, in der ich dann viele Abenteuer erlebte, von dem Guten aber leider auch manchmal von dem Bösen Bekanntschaft machte und aus der ich meistens mit einem Lächeln auch wieder erwachte.

Kennt ihr sie auch? Diese Gute-Nacht-Geschichten-Momente?
Habt ihr damals auch ihre Bekanntschaft gemacht?
Oder kennt ihr sie immer noch?

Ich kannte sie.
Doch nun – ca. 10 Jahre später gehen mir diese Momente immer mehr verloren. Sie entrinnen mir und jetzt – im neuen Jahr 2012 wünsche ich sie mir mit voller Sehnsucht wieder zurück.
Sie sollen wieder ein Bestandteil meines Lebens werden.
Sie sollen mich wieder mit einem Lächeln einschlafen lassen.
Sie sollen mir neuen Mut für den nächsten Tag bringen.
Sie sollen einfach wieder da sein.

Jedoch lassen Sorgen, Gedanke und sogar Ängste sie nur sehr schwer wieder in mein Leben treten.
Mit voller Wucht stoppen sie Gefühle der Freiheit, der Sicherheit und vor allem der Unbekümmertheit!

Und warum?

Weil dieses Jahr anders werden wird als das Letzte.
Es wird besonders – weil viel Neues auf mich zukommen wird.
Neues vor dem ich noch Angst habe. Von dem ich noch nicht so ganz weiß, ob ich es meistern werde, ob ich es erreichen werden.
Vieles wird sich verändern.
Es wird Verlassen und Neu begonnen.
Es wird sich verabschiedet und neu kennen gelernt.
Es wird sich mit Sicherheit gefreut werden, aber auch Tränen werden ihren Platz finden.

Ich wollte gestern nach langer Zeit wieder eine Gute-Nacht-Geschichte hören.
Ich wollte wieder einen Gute-Nacht-Geschichten-Moment haben.
Einen kurzen Moment das Gefühl von Unbekümmertheit spüren.
Es sollte wieder Präsent sein!
Doch weder das Gefühl noch die Geschichte bekam ich gestern.
Dafür aber eine wichtige Erkenntnis:

Ich bin mir sicher, dass mir keine Geschichte aus der wunderbaren Welt der Literatur mir mein Gefühl der Freiheit und des Unbekümmerten zurückgeben kann.
Denn – nur ich allein kann es.
Ich allein kann mir wieder das Gefühl von Sicherheit und Freiheit zurückholen, indem ich nicht mit Angst und Sorgen auf das Neue zugehe, sondern mit Freude, Optimismus und einem kleinen Schuss „Irgendwie wird es schon laufen!“
Das Gefühl haben mir damals meine Eltern gegeben – Heute können sie und viele liebe andere Menschen um mich herum das auch noch. Doch ich allein bin dafür verantwortlich es anzunehmen und es voll und ganz zu verinnerlichen.
Damals als Kind waren Sorgen was ganz anderes und, für mich zumindest, weit weg. 
Ich lebte in meiner Märchenwelt. 

Ich weiß nicht, was 2012 alles passieren wird.
Ich weiß nicht, ob ich Erfolg haben werde oder ob ich auf meinem Weg doch stolpere.
Ich weiß nicht, ob Gewitterwolken mir meine Sicht auf mein Ziel erschweren werden oder ob doch der Sonnenschein meinen Weg bereichern wird.

Aber ich weiß, dass das Leben nicht stehen bleiben wird. Es wird sich verändern – ja! Aber das tut es ja sowieso ständig! Ob wir es bewusst wahrnehmen oder nicht.
Es wird gelebt werden, in vollen Zügen, denn dafür ist das Leben da!

Du? Es wird schon irgendwie laufen… : )


Montag, 12. Dezember 2011

Sprachkrise – Wahrnehmung aus der Gegenwart


Habt ihr schon mal von dem Wort „Sprachlosigkeit“  gehört?
Was für eine Frage oder?
Natürlich kennen wir ihn alle, diesen Begriff – Sprachlosigkeit.
Wir benutzen ihn in Sätzen wie „Du machst mich sprachlos!“ um unserem Gegenüber so etwas zu sagen wie: „Du hast mich aber überrascht! Das verschlägt mit glatt die Sprache!“

Doch obwohl man es kaum glauben mag, hinter diesem einfachen Wörtchen steckt noch viel mehr als der einfache Ausdruck einer Überraschung.

Im Deutschunterricht sprechen wir momentan über den Lord Chandos Brief – alle meine Mit-Deutsch-Haber wissen genau über was ich rede und verdrehen jetzt wahrscheinlich die Augen.
Zugegeben – Das habe ich auch als ich den Brief zum ersten Mal gelesen habe. Mit einem riesigen Schuss an Chiffrierungen und einem hohem Grad an Poetik thematisiert der Brief die Sprachkritik um die Jahrhundertwende und zudem den „(…) grundsätzlichen Zweifel daran, in wiefern sich die Realität mit Sprache [überhaupt] wiedergeben lässt.“ 1
Der Verfasser dieses Briefes bedauert, dass ihm die „(…) Fähigkeit abhanden gekommen [sei], über irgend etwas zusammenhängend denken und sprechen [zu können]“2

Jahrhundertwenden waren damals und sind es glaube ich heute immer noch, Zeichen für eine neue Ära – für einen Neuanfang. Man hinterfragt das Alte und öffnet sich für das Neue.
Man ist froh über frischen neuen Wind, über neue Erkenntnisse – über eine Veränderung.
Sprachlosigkeit – sogar Sprachkrise – genau das herrschte um die Jahrhundertwende in Deutschland.
Unsere heutige Feststellung im Deutschunterricht:
„Die Wahrnehmung der Welt hatte sich verändert“

Die Frage unserer Lehrerin: „Was nimmt ihr vom Lord Chandos Brief mit in euer Abitur? Welches Wissen habt ihr jetzt?“

Zuhause stellte ich diese Frage um – Was nehme ich von diesem Brief, von der heuten gemachten Erkenntnis über die damalige Veränderung der Wahrnehmung der Welt, mit in mein Leben?
Findet sich in dieser Erkenntnis ein brauchbarer Stoff für mein Leben? Kann ich, nicht als Schülerin, sondern als ganz normales Mädchen der Gegenwart etwas aus dem Brief mitnehmen?

Ja – ich glaube, dass können wir sogar alle.

„Die Wahrnehmung der Welt hatte sich verändert!“
Ja, das tut sie doch noch heute. Die Wahrnehmung der Welt verändert sich. Tag für Tag. Und dies bekommen wir manchmal unbewusst aber auch oft ganz bewusst mit.
Ich habe heute für mich gemerkt, dass sich auch meine Wahrnehmung momentan stark verändert. Das ICH mich verändere.
Das Alte verschwindet nicht ganz – es wird restauriert.
Ich überlege, denke mehr über Situationen nach, die mir widerfahren. Frage mich: Habe ich richtig entschieden? Wie hätte ich damals gehandelt? Warum handle ich nun anders. Bin ich zufriedener mit diesen Entscheidungen?
Und merke – Ja! Ich bin doch eigentlich wesentlich glücklicher. Der Anfang ist schwer. Wie bei jeder Veränderung, aber man gewöhnt sich an sie.
Bis man merkt, es hat schon alles irgendwie seinen Sinn so wie es ist.

Meine Wahrnehmung der Welt hat sich verändert. Die Welt verändert sich ständig.
Und auch die Sprache verändert sich. Nicht nur damals um die Jahrhundertwende, sondern auch heute.
Und es ist gut – denn die Sprache darf nicht stehen bleiben und mit ihr die Welt nicht!
Und auch ich möchte nicht stehen bleiben.
Denn sonst hätte ich das ein oder andere echt verpasst…

  1 + 2 http://www.literaturwelt.com/epochen/moderne.html                

 


Montag, 10. Oktober 2011

Veränderung – weil Worte meine Sprache sind

Jedes Mal wenn ich einen neuen Text in meinem Blog veröffentliche, erzähle ich Euch ein Stück weit mehr von meinem Lebensweg –
Oder kurz gesagt: Über meine ganz persönliche Reise die sich Wagnis nennt.
Ich berichte Euch über Erkenntnisse die ich an einzelnen Lebensetappen gemacht habe.
Über Gespräche, die mich noch lange Zeit beschäftigt haben.
Über Musiktitel oder Interviews, die mein Herz berührten.
Oder über Sätze ganz besonderer Menschen, von dessen Wahrheit ich mich nun nie mehr trennen mag da sie gefüllt sind mit Lebenserfahrung und Weisheit.
Jene Menschen, Momente und Sätze mag ich mir auf ewig bewahren, denn sie prägen und bereichern den Weg den ich gehe und geben ihm einen Sinn.

In meinem Umfeld gibt es einen Menschen, ich möchte ihn einen Freund nennen, der das wundervolle Talent besitzt aus seinen Gedanken, einer großen Menge an Gefühlen und geprägt durch seiner endlosen Liebe zu Büchern Gedichte zu verfassen, bei denen man das Gefühlt bekommt, schwerelos in ihnen zu sein.
Sie sind nicht für jeden klar verständlich und besitzen, wie er selber, etwas geheimnisvolles. Doch das gehört zu seiner Person dazu und es ist vielleicht genau jenes, was seine Freunde an ihm so wertschätzen und sie so fasziniert.
Wahre, realitätsnahe mit Hoffnung und Leben gefüllte Sätze auf Papier zu bringen, das ist ein seltenes aber wundervolles Talent – und genau das besitzt er im vollen Maße.

Warum ich Euch hier von ihm erzähle?
Zum einen weil ich ihn als Menschen sehr schätze und mich sein Wissen und seine Redenskunst immer wieder aufs Neue zum Nachdenken und Schmunzeln bringt.
Zum anderen weil seine Anwesendheit mich immer wieder fragen lässt, warum ich seit so langer Zeit keine Gedichte mehr verfasst habe.
Fehlt mir die Inspiration dazu?
Sind mir Gedichte fremd geworden?
Habe ich keinen Bezug mehr zu ihnen?

Mein Blogeintrag trägt die Überschrift „Veränderung – weil Worte meine Sprache sind“.
Veränderung – sie hat mein Leben, besonders in den letzten beiden Monaten, stark mit ihrem Besuch geprägt. Sie war plötzlich überall in meinem Alltag zu finden. In der Schule, in meinem Denken und vor allem in meinem Freundeskreis – überall tauchte sie auf. Begrüßte mich, blieb ein wenig, verschwand wieder ohne Worte des Abschieds und hinterließ bei jedem Besuch eine kleine Baustelle, an die nun langsam gebaut werden muss damit sie wieder zu einem Ganzen wird.
Sie wird einen Ort hervorbringen, der anders sein wird als der vorherige. Es wird was Neues entstehen. Zunächst etwas Fremdes, dass das alte vermissen wird aber danach zu etwas Schönem wird, wenn ich mich dafür öffne.
Die Veränderung, sie verabschiedet sich nie, denn sie kommt und geht nie für immer.

Zeitgleich mit dem Beginn dieses Blogs hatte sich auch mein Leben vollkommen verändert. Ich schloss neue Freundschaften, begegnete anderen Menschen, entdeckte neue Interessen und neue Themengebiete in denen ich mich wieder und erfüllt fand.
Aber vor allem lernte ich eine neue Art des Schreibens und des Kommunizierens kennen.

Während ich früher im Gedichte schreiben meinem Jammertal begegnet bin und nur in ihnen all’ meinen Sorgen und Ängste Luft machen konnte,
habe ich nun wundervolle Menschen um mich, die mich vor dem Jammertal bewahre und mir mit Gesprächen verhelfen, es nicht aufzusuchen und in ihm zu verschwinden.
Das Gedichte schreiben war damals mein Trost über Traurigkeit, unerfüllten Hoffnungen, Sorgen und Ängsten.
Und wirft man einen Blick auf ihren Inhalt, sind sie genau von diesen Wörtern umhüllt und spiegeln meine damalige Situation wieder.

Erst gestern ist dann meine Enttäuschung über ihren Verlust verschwunden und alles um mich herum wurde etwas klarer:
Bei einem Telefonat mit einem tollen Menschen ist mir klar geworden, dass meine Gedichte mich nur ein Stück weit auf meinem Weg begleitet haben – aber halt nur ein Stück weit! Sie haben mir durch viele Tiefpunkt geholfen, sie haben mir Platz gelassen von meinen Problemen zu erzählen und mir Raum fürs Jammern gelassen. Doch mein momentanes Leben besitzt nicht mehr die Lust nur auf das Negative zu schauen, denn das Positive enthält so viel mehr Raum, den ich entdecken möchte!

Mit jeder Erkenntnis die ich mache versuche ich seit diesem Jahr ein positives Fazit für mich zu ziehen. Vergleichbar ist dies mit dem Begehen eines Fehlers – du kannst dich über ihn beschweren und ihn jahrelang bereuen oder ihn einfach akzeptieren und für die kommenden Jahre daraus lernen.
Alle Texte dieses Blogs halten alle mir wichtigen Momente fest und enden entweder mit einer Frage, die zum Nachdenken anregt oder mit einem Fazit, dass aber immer positiv ist.

Die Gedichte, das sind meine Vergangenheit. Sie waren meine Begleiter und das war schön so. Das weiß ich jetzt. 
Doch im Hier und Jetzt begleiten mich meine Lieben und dieser Blog, denn er passt zu mir und ich bin glücklich mit ihm.

Are you happy?
-Yes!
Keep doing whatever you’re doing!



Sonntag, 24. Juli 2011

Leben Lernen

Ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens besteht darin, dass wir stetig lernen. Wir bereichern unser Wissen durch Neues und Unerfahrenes oder wir lernen dazu und ergänzen unser Wissen in Teilbereichen.
Egal ob groß oder klein, alt oder jung –
Wir lernen nie aus, denn dafür ist diese Welt und die in ihr zu findende Vielfalt zu groß und zu komplex, als das wir sie je vollkommen verstehen könnten.
Und obwohl wir stetig unbewusst dazulernen, wird uns in manchen Situationen die Bedeutung des Wortes Lernen sehr nahe gebracht. Nämlich genau dann wenn wir merken, dass wir bewusst etwas lernen müssen.

Bewusst lernen. Ein Stück Leben lernen. Genau diese Aufgabe lag heute auf meinem Weg.
Ihre Bewältigung?
Zugegeben führte sie zunächst durch einen langen Weg durchs Jammertal.
Schon mal davon gehört?

Ein reizender leichter Ort indem man einfach drauf los jammern darf. Es wird sich beschwert, geweint, Vorwürfe gemacht, noch mehr geweint und das geht dann immer so weiter bis dann der Kummer immer größer wird und man beginnt, bedingt durch die wachsende Frust, sich im Kreise zu drehen. Und es entsteht ein Zyklus aus dem man nur ungern gerettet werden möchte, weil das Jammertal doch so schön einfach gestrickt ist.

Gefangen in diesem Zyklus nahm mich allerdings dann ein ganz wundervoller Mensch an die Hand. Hielt sie ganz fest und erlöste mich aus diesem Kreislauf.
Hand in Hand, durch Tränen, Umarmungen und klaren Worten gelang ich dann wieder auf meinen Weg mit einigen Erkenntnissen mehr über das Leben, das manchmal doch so kompliziert erscheint.
Erkenntnisse mit sehr viel Wahrheit, die mich nun auf meinem Lebensweg begleiten werden:

Leben besteht nicht nur aus heiterem Sonnenschein, einem Lachen, Glück und Harmonie, denn dann würde wir es nicht Leben nennen sondern Paradies.
Und bekanntlich existiert so was nicht in unserer Welt, sondern nur in Filmen und Büchern.
Doch der Großteil unserer Lebenszeit besteht  aus einem Wechselspiel von Leid und Freude, Tränen und Lachen, Streit und Versöhnung.
Denn ohne das Eine könnte das Andere gar nicht existieren.

Wir begehen im Leben Fehler.
Doch die müssen passieren, damit wir aus ihnen lernen können. Damit sie uns den richtigen Weg weisen. Uns zeigen was gut und schlecht ist.
Sie zeigen uns die Wahrheit und führen durch ihre Auslösung oft dazu, unseren Nächsten besser zu verstehen.

Wir machen Erfahrungen.
Alleine, zu zweit oder in der Gruppe. Wir lernen neue Sachen kennen. Manchmal begegnen uns schöne Dinge, wie Vertrauen, Freundschaft, Liebe. Doch auch negative Dinge gehören zum Leben dazu. Streit, Hass, Tränen – auch ihre Bekanntschaft müssen wir machen!
Vielleicht sogar intensiver, damit wir lernen Wundervolles wert zu schätzen.

Wir sollten Zuhören lernen.
Freunde sind das wertvollste und weiseste was wir im Leben besitzen. Sie stehen uns nahe, berühren durch ihre Liebe unser Herz und sind einfach immer da, wenn wir sie brauchen. Doch auf wenn wir mit ihnen in dieselbe Richtung gehen, erblicken sie die Welt doch aus ihren eigenen Augen.
Sie geben uns Ratschläge und lassen uns Sachen entdecken, die wir alleine niemals gesichtet hätten.
Ihren Worten sollten wir stetig lauschen!

Verstehen lernen.
Berührungen erlauben, die wir abgewiesen hätten. Worte von lieben Menschen annehmen, verinnerlichen, sie nachvollziehen lernen, denn sie haben oft sehr viel Wahres in sich. Sich in andere hineinversetzen und akzeptieren lernen, auch wenn dies manchmal schwer fällt.

Fehler begehen. Erfahrungen machen. Zuhören. Verstehen. – oder kurz:

Leben Lernen!

Das durfte ich heute ein Stück weit lernen und somit meinem Ziel ein bisschen näher kommen .
Mein Weg ist nicht viel anders als zuvor, nur die eine oder andere Erkenntnis mehr macht ihn ein wenig einfacher... 

Sonntag, 19. Juni 2011

"Ich bin noch nicht, aber ich werde." oder Mein Ziel

Nun gehe ich schon fast ein halbes Jahr meinen Weg gemeinsam mit diesem Blog und merke immer wieder, wie viel mir dieses Schreiben gibt und bedeutet.
Es schenkt mir stetig die Freiheit meine Gedanken auszusprechen, egal wie kompliziert sie manchmal erscheinen, sie zu ordnen und mir immer wieder klar zu machen, dass das Leben voller Überraschungen steckt und das ich keine Angst haben brauche, diesen Überraschungen entgegenzugehen.
Es gibt so viele Dinge auf der Welt, die das Leben lebenswert machen also warum nicht einfach draufzusteuern und sie erleben / entdecken / ausprobieren?

Zu Anfang habe ich in meinem Blog geschrieben, dass ich an einer Kreuzung stehe, dass ich mich umschaue und einfach weiter geradeaus Richtung Ziel gehe.

Doch was ist eigentlich mein Ziel?
Worauf steuere ich mit meinen Schritten zu?
Ist es das Abitur das ich erreichen will?
Ein Studium zu beginnen das mein Leben erfüllt?
Eine Familie zu gründen?

Was ist mein Ziel in dieser Welt auf das ich zu gehe?
Besitze ich überhaupt so ein Ziel?

Heute Morgen bin ich durch Zufall auf ein Interview mit Thomas Enns und Florence Joy gestoßen, das auf Sat1 lief. Beide wurden durch Castingshows wie „DSDS“ und „Star Search“ bekannt und haben sich bei einem gemeinsamen Auftritt kennen und lieben gelernt und sind jetzt seit fast 3 Jahren glücklich verheiratet.
Das Interview handelte von ihrer Einstellung zu Gott, ihrem Glauben und dem Ausleben des Glaubens im Alltag.
Dieses Interview hat mich total fasziniert und ich hatte das Gefühl ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort! (oder sollte ich Sender sagen? :) )
Beide haben mit vollster Überzeugung über ihr Leben mit Gott gesprochen und mich mit genau dieser Überzeugung angesteckt – Sie haben in mir wieder ein Feuer entfacht. Das Feuer des Glaubens, das ich stetig versuche immer wieder aufs Neue zu entzünden, das aber neben den Alltäglichkeiten oft bei mir in Vergessenheit gerät.

Und auf einmal fiel ein Satz von Thomas im Interview, der so viel Wahrheit und Leidenschaft für den Glauben in sich trug das ich es kaum mit Worten beschreiben kann.
Ein Satz, den ich mir nun wahrscheinlich in jeder Trauer, in jeder Hoffnungslosigkeit immer wieder aufrufen werde.
Ein Satz, der so viel Kraft in sich hat an die man sich halten kann und von der man sicher weiß, dass sie einen nicht loslässt:

„Da ist jemand, der größer ist als das Problem!“

Und genau jener Satz packte mich in diesem Moment so sehr, dass ich anfing aus vollem Herzen zu strahlen und zu merken, dass ich tatsächlich ein Ziel im Leben habe und es mir doch näher scheint, als ich zuvor geahnt hatte.
Genau diese Tatsache bestätigte sich dann, als ich später im Internet ein Lied von Florence Joy fand das sich „Mein Ziel“ nennt.

Ich hörte das Lied, wurde sprachlos, Freudentränen zeigten sich und ich merkte, dass da jemand die richtigen Worte in einer Situation fand, in der ich selber momentan ein Teil von bin:

„Kann es noch nicht greifen, noch ist nicht alles klar.

Ich bin auf einer Reise, und bin noch nicht ganz da.

Ich bin noch nicht, ich werde.

Noch ist hier nichts perfekt.

Ich bin auf der Suche und du hast mich entdeckt.



Und ich lauf soweit ich kann, seh soweit ich will,

denn der Himmel steht mir offen, weil ich Himmel in mir fühl.



Du bist mein Ziel, meine Leidenschaft.

Du bist mein Weg, du bist meine Kraft.

Und ich suche Dich, lauf auf Dich zu,

lass alles hinter mir.

Du bist hier. Du bist MEIN ZIEL.“

Ich spüre den Himmel in mir. Ich spüre etwas Besonderes steckt noch in meinem Leben. Etwas, das mein Leben wirklich lebenswert macht. Ich weiß noch nicht was es sein wird, aber ich merke jetzt schon, das jede Stunde meines Lebens darauf zu läuft.
Ich lebe einfach. Hier und dort. Ich laufe soweit ich kann. Soweit ich möchte. Allerdings bin ich nie alleine. Da ist immer jemand.
Ich bin noch nicht, aber ich weiß genau: Ich werde. Was? Das ist mir noch nicht ganz bewusst aber ich habe Vertrauen in das Leben, in IHN.

Ich bin auf einer Reise.
Eine Reise die sich Lebensweg nennt.
Und jede Reise hat ein Ziel.

Jeder befindet sich auf einer Reise – und was ist dein Ziel? 
                              

Dienstag, 24. Mai 2011

Liebe Momente, darf ich Euch bitte für immer festhalten?

Auf dem Weg in ein Wochenende mit Freunden, sitzt man zusammengekuschelt im Auto. Die Sonne strahlt mit unserem Lächeln um die Wette, wir quatschen, lachen ein bisschen, sind aber dennoch müde, weil es noch früh am Morgen ist.
Dennoch spürt man, dass die gute Laune sich langsam breit macht.
Man schaut aus dem Fenster, raus auf die Landschaft, auf die Autobahn, beobachtet andere Autos und schwelgt mit seinen Gedanken ab – man träumt.
Man macht sich Gedanken, über das was das Wochenende einem bringen wird, was passieren wird und eventuell ob man alles eingepackt hat.
Doch es sind nicht die Art von Gedanken die zu Sorgen werden, sondern die Vorfreude bringen. Vorfreude auf eine wundervolle Zeit gemeinsam mit wundervollen Menschen.
Und plötzlich erschallt ein Lied das ganze Auto. Es wird lauter gedreht und man schaut sich an, beginnt mitzusingen, mitzugrölen und strahlt immer mehr und mehr, weil augenblicklich alle mitziehen und mitmachen.
Die Dösigkeit ist abgeschrieben, der Refrain kommt und das ganze Auto spielt total verrückt. Die Fenster werden in der Morgenhitze geöffnet und die Musik schallt nach draußen. Alle außerhalb dieses Autos schauen nun komisch auf das kleine Grüppchen, das sich vor Euphorie nicht mehr halten kann. Doch anstatt aufzuhören, wird es immer lauter und es lacht über die Menschen, die total perplex schauen.
Man hält sich an den Händen, hebt sie nach oben, schaut sich an und dann?

Dann ist da auf einmal dieser Moment, in dem man sich selber sagen hört: Lieber Moment, kannst du bitte so bleiben? Kannst du bitte stehen bleiben und nie wieder verschwinden? Kannst du bitte noch etwas bleiben? Darf ich dich festhalten?

Ich bin mir sicher, jeder von Euch kennt diese Art von Momenten, die liebevoll Glücksmomente genannt werden.
Sie sind diejenigen, die einem die Mundwinkel nach oben wandern lassen bis es nicht mehr geht.
Sie sind diejenigen, die einem spüren lassen wie warm das Herz werden kann.
Sie sind diejenigen, die einem zeigen was Freundschaft und Liebe für Mächte besitzt.
Und vor allem sind es diejenigen, die uns unsere Sorgen vergessen lassen!

Doch kann man solche Momente wirklich für immer festhalten?
Ist so etwas möglich?
Und wenn ja, wie macht man das?

Die Antwort: Ja und es passiert von ganz alleine – ohne jegliche Anstrengung.
Ich habe heute gelesen, dass wir schöne Momente, die uns sehr geprägt haben speichern und sie immer wieder dann aufgerufen werden, wenn man schwere Zeiten durchläuft. Es ist wie eine Art Selbsttherapie des Körpers, die uns an Schönes denken lässt und uns durch diese schwere Zeit hinweg begleitet und stützt – wie ein guter Freund.

Warum ich heute darüber schreibe fragt ihr Euch?

Momente festhalten funktioniert – das ist auf der ganzen Welt bekannt, aber manchmal vergessen wir dieses Wissen leider – oft ganz ungewollt und unbewusst. Vor allem in Momenten der Trauer und der Ausweglosigkeit, in denen man dann die Selbsttherapie des Körpers, die mit wundervollen Erinnerung gebettet ist, nicht mehr an sich ranlässt.

Dieser Blogeintrag heute dient als eine Art Appell für alle die lieben Menschen auf der Welt, die Trauern, deren momentane Wege ausweglos erscheinen, die nicht mehr weiter wissen, aber auch an die Menschen, die wie ich heute mit der Sonne um die Wette strahlen und für die das Leben im Moment voller Überraschungen ist:

Erinnert euch an schöne Momente! Sei es mithilfe von Liedern, die euch an schöne Zeiten erinnern lassen oder mit Fotos oder anhand von Gesprächen mit lieben Menschen.
Und macht euch bewusst, dass es nicht die letzten Momente waren, in denen Ihr so strahlt wie jetzt vielleicht in diesem Moment.


Ich denke an das letzte Wochenende und an was denkst du? :)

Mittwoch, 20. April 2011

Die nachdenkliche Last die sich "Ich" nennt

Gespräche mit lieben Menschen, wundervolle Filme und ein ereignisreiches Wochenende haben mich in letzter Zeit sehr zum Nachdenken gebracht.
Es hat mich sogar in vielen Momenten komplett eingenommen, sodass ich mich oft dabei ertappt habe, mit meinen Gedanken in einer anderen Welt zu schwelgen und die Umwelt um mich herum gar nicht mehr wahrzunehmen.

Nachdenken ist an sich doch eigentlich was Schönes, oder?
Ich denke gerne an die Momente zurück, wo ich einfach in meinem gemütlichen Bett lag, meinen Lieblingsliedern gelauscht und einfach nachgedacht habe

        über meine Lieben, meinen Alltag, meine Zukunft, über mich.

Köpfhörer rein. Musik an. Welt aus.

Oder wenn man gemeinsam in der Sonne liegt, über Lebensziele und –wünsche philosophiert und zusammen über vieles nachdenkt.

Mir fallen beim Nachdenken die Momente des puren Glücks ein, wo ich einfach nur glücklich war und alles Negative und alle Probleme um mich herum in Vergessenheit gerieten.
Ich denke an schöne Erlebnisse mit meinen Freunden. Sei es das gemeinsame Hände halten, die Umarmungen, die geflossenen Tränen nach langen Gesprächen, die Erleichterung danach, wenn wir sie mit Taschentüchern und einem Lachen wieder trocknen konnten oder das Gefühl was man hat, wenn man auf Fotos schaut und merkt, in wie vielen Herzen man in der Zeit einen Platz gefunden hat.   

Doch dann bemerke ich oft, das sich das schöne Nachdenken auch schnell in  Sorgen machen verwandeln kann und dann beginne ich mich zu fragen:

Was ist, wenn mir das alles irgendwann mal genommen wird?
Wenn die lieben Menschen auf einmal nicht mehr da sind?
Wenn wir alle unterschiedliche Lebenswege einschlagen, wo die Anderen keinen Platz mehr haben werden?
Was ist, wenn Momente des Glücks nur noch zur Seltenheit werden?

Was ist einfach, wenn…?

Gestern Abend hat mich eine sehr liebe Freundin gefragt: „Kennst du das? Wenn man sich einfach selber im Weg steht? Wenn man selber die Person ist, die dich an Sachen hindert?“

„Ja – Das kenne ich sehr gut!“, habe ich geantwortet und ich wusste in diesem Moment ganz genau, dass ich mit meiner Antwort nicht alleine bin.
Die größte Mauer, die wir in unserem Lebensweg überwinden müssen, ist unsere eigene erbaute Mauer, die wir uns immer wieder bauen – wir selber!

Wir sind diejenigen, die uns an Sachen hindern.
Wir sind diejenigen, die über Vernunft reden und somit verrückte Sachen nicht ausprobieren!
Wir sind diejenigen, die oft einfach nicht genießen können, weil wir uns mit Zukunftsfragen plagen, anstatt einfach mal im HIER & JETZT zu leben.

Wir stehen uns selber im Weg!

Beim gemeinsamen Nachdenken gestern im Sonnenschein hat mich ein toller Mensch wieder an einen Gedanken von einer sehr weisen Freundin denken lassen, den ich beinahe vergessen hätte.
Sie hat mal gesagt, dass sie ein Vertrauen auf Grund ihres Glaubens hätte, dass sie immer wieder daran erinnern ließ, dass alles in ihrem Leben schon seine Richtigkeit hat. Alle Ereignisse und Schicksale haben einen Grund warum sie passieren und sie habe das große Vertrauen zu Gott, dass doch alles gut werden wird. So wie bei der Kreuzigung Jesus und seiner Auferstehung an Ostern.

Und dieses Vertrauen teile ich mit ihr!

Obwohl ich so gerne träume weiß ich,
dass das Leben nicht immer wie ein Märchen sein kann.
Dass nicht alle Stationen die man im Leben passiert schön sein können.
Dass nicht immer ein Taschentuch nach vergossenen Tränen folgen kann und
Dass mein Prinz nicht auf einem edlen Ross angeritten kommt. :-)

Doch möchte ich das eigentlich?

Nein!

Denn sonst wäre das Leben viel zu langweilig und man könnte die Momente nicht genießen, in denen einem wieder klar wird:
"Es ist doch sonst immer alles gut gegangen, also warum jetzt nicht?"

Genießt die Sonnenstrahlen, die Momente des Glücks und lebt im HIER & JETZT!